Vorwort Jörg Langenberg Bleckenstedt 1976-2000 Silke Westphal 2002-2011 Speculation
Atomsemiotik
2011-2023 Ursula Schönberger

22.05.2002

Am 22. Mai 2002 wird der Planfeststellungsbeschluss durch das niedersächsische Umweltministerium erteilt. Die Stadt Salzgitter, die Gemeinden Vechelde und Lengede, sowie die Landwirtsfamilie Traube klagen gegen die Genehmigung vor dem OVG Lüneburg.

08.03.2006

Am 8. März 2006, nach 3-tägiger mündlicher Verhandlung, weist das OVG Lüneburg die Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss Konrad ab. Die Klagen der Kommunen Salzgitter, Vechelde und Lengede erklärte der Senat gleich für unzulässig. Der Bleckenstedter Landwirt Walter Traube dürfe zwar das Gericht anrufen, so die Richter. Die Klage wurde aber als unbegründet abgewiesen. Das Gericht stellt fest, dass der Planfeststellungsbeschluss eigentlich kein Planfeststellungsbeschluss, sondern eine „gebundene Genehmigung“ sei. Somit haben Kommunen und Privatleute beim Bau einer Umgehungsstraße mehr Einspruchsrechte als beim Bau eines Atommüllendlagers. Weiter stellt das Gericht fest, dass es kein Recht auf „Nachweltschutz“ gebe, Walter Traube also keine Schutzrechte für künftige Generationen auf seinem Hof einklagen könne. In allen vier Fällen hat das Gericht die Revision nicht zugelassen. Dagegen legen die Kläger Beschwerde vor dem Bundesverwaltungsgericht ein.

03.04.2007

Am 3. April 2007 beschließt das Bundesverwaltungsgericht, die Nichtzulassungsbeschwerde der Kläger zurückzuweisen. Diese Entscheidung ruft spontane Proteste in Salzgitter hervor. Dies Stadt Salzgitter entscheidet fraktionsübergreifend mit großer Mehrheit, Klage vor dem Bundesverfassungsgericht zu erheben. Die Landwirtsfamilie Traube geht ebenfalls vor das BVerfG.

30.05.2007

Das BMU beauftragt das Bundesamt für Strahlenschutz am 30.05.2007, die Einrichtung von KONRAD als Endlager zu beginnen. Nach einer etwa zweijährigen Vorbereitungsphase wird der eigentliche Umbau des Schachtes Konrad zu einem Endlager dann etwa vier Jahre in Anspruch nehmen. Das BfS rechnet mit einem Einlagerungsbeginn im Jahr 2013.

2007

Es finden eine Vielzahl von Aktionen statt wie die Sternfahrt unter dem Motto "Traut Euch!" am 7.7.7 und die Bootsaktion beim Brückengottesdienst am 15.7. Der Landwirt Ludwig Wasmus sät ein riesiges X aus Senf auf seinen Acker, am Tag des Abmähens wurde das X durch ein X aus Menschen ersetzt. Höhepunkt war der Aktionstag am 13.10. in Salzgitter-Lebenstedt, an dem 5000 Menschen zu Demonstration und Konzert kamen.

21.02.2008

Am 21.2.2008 weist das Bundesverfassungsgericht die Klage der Stadt Salzgitter ab. In seiner Entscheidung stellte das Verfassungsgericht fest: "Die Verfassungsbeschwerde hat keine grundsätzlich verfassungsrechtliche Bedeutung". Die Stadt Salzgitter ist im Hinblick auf die Einhaltung der Grundrechte nicht beschwerdefähig. Zudem sei das OVG alleine entscheidungsbefugt.

26.02.2009

Unter dem Motto "Wir bringen Licht ins Dunkel" bilden mehr als 15.000 Menschen trotz Eiseskälte, Wind und leichtem Regen eine 52 km lange Lichterkette von Braunschweig über die ASSE II zum Schacht KONRAD.

31.08.2009

Der Anti-Atom-Treck ist in Salzgitter. Etwa 80 Traktoren und andere Fahrzeuge sowie ca. 150 Menschen campieren auf dem Acker des Landwirts Ludwig Wasmus. Sie sind auf dem Weg zur Anti-Atom-Demo am 5.9. in Berlin. Vor dem Werkstor von VW Salzgitter treffen sie sich mit den Betriebsräten und Vertrauensleuten des Motorenwerkes zu einer gemeinsamen Protestkundgebung. Auf der Weiterfahrt nach Wolfenbüttel wird das Tor 6 der Stahlwerke Salzgitter für etwa 2 Stunden blockiert. Die geplante Einlagerung des Atommülls soll über das Gelände der Salzgitter AG laufen.

10.11.2009

Das Bundesverfassungsgericht entscheidet nach zweieinhalb Jahren, die Klage von Walter Traube gar nicht erst zur Entscheidung anzunehmen. Nach Bekanntwerden der Entscheidung am 26.11. versammeln sich spontan mehr als 100 Menschen und an die 30 Traktoren am Schacht um gegen diese Ignoranz zu demonstrieren.

27.01.2010

Der Rat der Stadt Salzgitter wendet sich in einer Resolution einstimmig gegen die Einlagerung von Asse-Müll in Schacht KONRAD und stellt fest, dass er aus Sicherheitserwägungen und strukturpolitischen Gründen ein atomares Endlager Schacht Konrad nach wie vor ablehnt.

23.09.2010

Die Süddeutsche Zeitung meldet, dass sich die Inbetriebnahme von Schacht KONRAD bis in das Jahr 2019 verzögern kann.

05.11.2010

Ein Treck startet von Schacht KONRAD nach Gorleben, um gegen den anstehenden Castor-Transport und für den sofortigen Atomausstieg zu demonstrieren.

11.04.2011

Am 11.03.2011 kommt es in Folge des Tōhoku-Erdbeben und dem daraus folgenden Tsunami zur Kernschmelze in drei Reaktoren des Japanischen AKWs Fukushima Daiichi.

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Herausgeber

Anton Rusch

Redaktion und Gestaltung

Anton Rusch

Typefaces

ABC Asfalt Edu &
ABC Favorit Edu von Dinamo Typefaces

Veröffentlichung

Die Website basiert auf dem Buch
RESONANZ ZUM ENDLAGER, welches am 23.01.2024 veröffentlicht wurde. Das Buch entstand im Rahmen einer Bachelorarbeit im Studiengang Mediendesign an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.

Betreuung

Jutta Tränkle
Klaus Neuburg


© Anton Rusch

www.antonrusch.de

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